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Die Apachen und der Mount Graham | |
ein Bericht des Vereins zur Unterstützung nordamerikanischer Indianer (Sitz in Berlin) | |
Die Apachen, die besonders durch ihren
erbitterten Widerstand gegen die Weißen im letzten
Jahrhundert bekannt wurden, leben auch heute noch im
Südwesten der USA. Sie waren in früheren Zeiten nicht nur
ein kriegerischer und an das Leben in der Wüste hervorragend
angepaßter Stamm, sondern auch ein der Natur sehr verbundenes
Volk und sind es zum Teil heute noch. Der Mount Graham in
Arizona ist in religiöser Hinsicht für sie von elementarer
Bedeutung. Durch archäologische Funde wurde nachgewiesen,
daß ihnen dieser Berg mindestens seit dem neunten Jahrhundert
als Begräbnisplatz und religiöses Zentrum nbsp;dient.
Daneben stellt der Mount Graham einen der biologisch
wertvollsten Berge im Südwesten der USA dar. Hier gibt es
ein Ökosystem mit vielen Tier- und Pflanzenarten, das
so in der Welt einzigartig ist. Auch das sehr seltene
Mount Graham Red Squirrel (eine Eichhörnchenart) hat
hier seine Heimat.
Seit 1988 ist auf dem Berg jedoch ein gigantisches Teleskop-Projekt mit bis zu 18 Teleskopen verschiedener internationaler Forschungsinstitute mit Straßen und Versorgungseinrichtungen geplant. Zwei dieser Teleskope stehen bereits. Um deren Bau durchzusetzen, wurden durch eine Ausnahmeregelung wichtige Umweltgesetze außer Kraft gesetzt, die eigentlich eine Umweltverträglichkeitsprüfung vorsahen. Ebenso wurde das Gesetz zur Religionsfreiheit der Indianer umgangen.Auch für das dritte Teleskop wurde durch Tricks im Gesetzgebungsverfahren eine Ausnahmeregelung erreicht, indem diese einfach an ein anderes Gesetzgebungspaket angehängt worden war, dem Präsident Clinton zugestimmt hatte. Somit ist der gerichtlich verfügte Baustopp für das „Large Binocular Telescope” hinfällig. Allein für dieses Vorhaben müssen wiederum 300 Bäume gefällt werden. Um gegen das Teleskop-Projekt vorzugehen, gründeten 1989 Apachen gemeinsam mit Umweltschützern die „Apache Survival Coalition”, deren Vorsitzende, die Apachin Ola Cassadore Davis, die Wichtigkeit des Mount Graham für das geistige Überleben der Apachen betont. Durch die Teleskope wäre dieser Ort nicht mehr für die Zeremonien und die Ausbildung der Medizinmänner und -frauen nutzbar. Betreiber des Teleskopprojekts sind neben der University of Arizona auch italienische und deutsche Einrichtungen, wie das Max-Planck-Institut für Radioastronomie. Verschiedene amerikanische Einrichtungen haben sich aufgrund des Protests bereits vor einiger Zeit vom Projekt zurückgezogen. Zu den Betreibern zählt pikanterweise außerdem der Vatikan, der ja nicht gerade für seine Toleranz gegenüber anderen Religionen bekannt ist. |
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