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A |
Begriff |
Erläuterung |
Anorak |
Oberbekleidungsstück der Inuit (Eskimo).
Bezeichnung stammt aus ihrem Dialekt. Eine Jacke aus Fell,
meistens Karibu, welche an den Seiten zusammengenäht war, mit
großen Kapuzen, in denen die kleinen Kinder getragen wurden.
So wie der Name wurde auch das Kleidungsstück für Europa
übernommen. Es ist heute eine aus wasser- und windsicherem
Material hergestellte Wintersportjacke, die mit
wärmedämmendem Material auf der Innenseite gefüttert ist. |
Akicita |
Gesellschaftliche "Verbände" bei den
meisten Plains- und Präriestämmen, die eine Art
Polizeifunktion hatten. Manchmal waren es
Kriegergesellschaften, die fortwährend diese Funktion
innehatten, manchmal wechselten sich die Kriegerbünde ab,
allerdings bestand nicht immer ein Zusammenhang zwischen
Akicitas und Kriegerbünden bzw. -gesellschaften. Die Aufgaben
der Akicitas reichten von der Organisation der Büffeljagden
über den reibungslosen Ablauf bei der Wanderung zu neuen
Lagern oder manchmal die Ahndung von Straftaten bis hin zur
Durchsetzung der Beschlüsse des "Stammesrates".
Obwohl die Akicitas über bestimmte Vollmachten verfügten,
waren sie keine Institution, um die Machtbefugnisse einiger
weniger durchzusetzen. |
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B |
Begriff |
Erläuterung |
Bandana |
Farbiges Halstuch, das vornehmlich von den
Cowboys mit dem Knoten nach hinten benutzt wurde, um das
Gesicht abzuwischen oder um Mund und Nase vor Sand- und
Staubstürmen zu schützen. Es wurde später auch von
indianischen Viehhirten übernommen. |
Bilderschrift |
Eine frühe Art der Schrift, die Informationen,
vor allem über Ereignisse durch Zeichen, abstrakte
figürliche Darstellungen oder Symbole ersetzt. Bildersprachen
waren und sind in der ganzen Welt vorhanden, aber in Amerika
waren sie am meisten verbreitet. Dabei spielte der
Schriftuntergrund keine Rolle, es wurde auf Leder gemalt, auf
Fels- und Höhlenwände, auf Stoffe und andere Materialen.
Sehr bekannt wurden die Winterzählungen
(Winter counts) einiger Stämme der Plains, die eine Art
"Jahreskalender" oder "Stammeschronik" auf
Lederdecken darstellten. Die wichtigsten Ereignisse eines
Jahres wurden im Winter in abstrakter piktografischer Art in
eine aufwärts laufende Spirale gemalt. |
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C |
Begriff |
Erläuterung |
Calumet |
Kalumet: Friedenspfeife, zumeist langrohrige
Tabakspfeife, die vornehmlich zur Bekräftigung von
Friedensabschlüssen geraucht wurde. Der Name ist abgeleitet
vom frz. chalumeau = Rohr, Flöte, Pfeife. Es ist häufig mit
bunten Federn oder/und Skalps und Perlen geschmückt. Der
Pfeifenkopf bestand aus Catlinit . Neben dieser Funktion hatte
das Calumet noch andere Bedeutungen, so z. B. als Ausweis für
Gesandte oder bei zeremoniellen Anlässen. |
Catlinit |
Roter aluminium- und silikathaltiger
Tonschiefer, der leicht zu bearbeiten ist, solange er
"frisch" ist und sich deshalb gut für Schnitzereien
eignet. Bekannt wurde dieser Ton durch seinen Verwendungszweck
bei den Indianern, die sich daraus ihre Pfeifenköpfe
herstellten. Benannt wurde der Stein nach dem heute
berühmten Indianermaler George Catlin (1796-1872), der 1836
den heiligen Pfeifensteinbruch in Pipestone im Südwesten
Minnesotas besuchte und als erster ausführlich darüber
schrieb. |
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D |
Begriff |
Erläuterung |
Desperado |
Ein Mensch, der sich durch seine gesetzwidrigen
Handlungen, wovon es im wilden Westen in der Konfrontation
zwischen Indianern und weißen Siedlern sehr viele gab,
außerhalb der gesellschaftlichen Normen verhielt. Ein
Desperado wird deshalb auch zuweilen als Outlaw bezeichnet. |
Delaware |
Stamm der Indianer der Waldlandkulten bzw. des
Nordostens, der zur Sprachgruppe der Algonkin gehört, einer
der größten Sprachfamilien Nordamerikas. Wie so oft bei den
Stammesnamen bezeichneten sich die Delawares selbst als die
wahren Menschen, in diesem Falle Lenni Lenape. Die Delaware
waren Bodenbauer, die im Tal des gleichnamigen Flusses, sowie
an der Atlantikküste in Clanverbänden lebten. Ihre Wohnform
war das Langhaus. Nach der Ankunft der Europäer schlossen
sich die bis dahin weitgehend einzelnen Siedlungen der
Delaware zu einem politischen Stammesverbund zusammen. Trotzdem
wurden sie 1690 von den Irokesen besiegt und zogen sich in
Richtung Westen zurück. 1789 begann ihre Zwangsumsiedlung,
die nach mehreren Etappen für die Mehrzahl 1867 in Oklahoma
endete, wo heute noch die meisten der ca. 2000 Delawares
leben. |
|
E |
Begriff |
Erläuterung |
Eskimo |
In der nordamerikanischen Arktis lebende
Bevölkerung, die nicht den Indianern zuzurechnen ist.
Der Name Eskimo geht auf ein Schimpfwort aus der
Sprache der Algonkin zurück, die dieses Volk Eskimatsi oder
Ashkimeq nannten, was in ihren verschiedenen Dialekten
"Rohesser" bedeutet. Er bezieht sich auf die Sitte,
rohen Fisch zu essen, der besonders proteinreich ist. Sie
selbst bezeichnen sich als Inuit , was in unserer
Sprache "Menschen" heißt. Sie leben von der Jagd
auf im Wasser lebende Säugetiere wie Seehunde, Wale und
Walrosse und vom Fischfang. Einige Binnenland-Eskimos jagten
Karibus, ausgestattet wie ihre Nachbarn -die Indianer- mit
Pfeil und Bogen. Die Kultur der Eskimos reicht bis etwa 2000
v.u. Z zurück. Sie sind die Zuletztgekommenen der großen
asiatisch-amerikanischen Wanderungen, wovon noch heute ihre
überwiegend einheitliche Sprache kündet. Ihre wichtigsten
Fortbewegungs- bzw. Transportmittel sind Boote und
Hundeschlitten. Die Hunde der Inuit, von den Weißen
"Huskies", "Raustimmige", genannt, sind
wollige, kurzschnäuzige, muskulöse Tiere zwischen Spitz und
Chow-Chow, die bei guter Ernährung bis zu 150 km pro Tag
zurücklegen können. Nicht alle Inuit leben in den uns
bekannten Iglus. Die Inuit von Alaska z.B. haben
niemals Schneehäuser gebaut, sondern bauten sich an ihren
Fangplätzen Häuser aus Treibholz oder Walknochen, die sie
mit Erdschollen bedeckten und zuschneien ließen. Das Haus des
Alëuteneskimo ist halbunterirdisch in die Erde eingegraben
und auf dem oberen Teil ebenfalls mit rasenähnlichen
Erdschollen bedeckt. Seitlich führt eine Leiter ins Innere
hinein. |
Everglades |
Lebensraum der Indianer, vornehmlich der
Seminolen, nach der Ankunft der Spanier und später
Amerikaner. Die Everglades sind ein unwegsames (viele
behaupten ungesundes) Sumpfgebiet im Süden Floridas. Bekannt
wurden die Everglades durch den Freiheitskampf der Seminolen
und ihres Häuptlings Osceola. Nach mehreren Kämpfen, die
1858 mit dem Tod Osceolas endeten, wurde der Großteil der
Seminolen nach Oklahoma "umgesiedelt". Bis 1930
konnten sich allerdings kleine Gruppen der Seminolen in den
Everglades verstecken und zogen erst nach dem Friedensschluß
mit der US-Regierung in mehrere kleine Reservate um. |
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F |
Begriff |
Erläuterung |
Fort |
In Nordamerika die Bezeichnung für eine
Garnison, die für Kriegszeiten mit Palisaden und Wachtürmen
umgeben war. Mit der rasch voranschreitenden Entwicklung,
Eroberung und Besiedlung des Westens bestanden die Forts meist
nur aus weiträumig auseinander liegenden Gebäuden ohne
Wehrzäune. In den Forts war meistens Kavallerie stationiert.
Im Freiheitskampf der Indianer spielten sie als Handels- und
Kommunikationszentren eine wichtige Rolle. Im Jahre 1869
wurden in den USA 255 Forts gezählt; 1892 gab es noch 96,
wobei sich davon 63 westlich des Mississippi befanden. Eines
der bekanntesten Forts der amerikanischen Geschichte ist Fort
Laramie, bekannt wohl auch dadurch, dass dort im Jahre
1868 ein Friedensvertrag abgeschlossen wurde, der den Red
Cloud´s Krieg beendete. Die heute 334 ha große
Befestigungsanlage und ehemals wichtige
Pelzhandelsniederlassung liegt nahe der Mündung des Laramie
River in den North Platte River im US-Bundesstaat Wyoming. |
Fünf
Zivilisierte
Stämme |
Bezeichnung für 5 Stämme des Südostens.
Cherokee, Chickasaw, Choctaw, Creek und Seminolen hatten sehr
früh Kontakt zu den weißen Siedlern und passten sich,
unabhängig voneinander, relativ schnell deren Lebensweise an.
Sie entwickelten eine andere Landwirtschaft als bisher, hatten
eigene Bildungsstätten und der Cherokee Sequoya entwickelte
1809 sogar eine Schrift und 1828 erschien die erste Zeitung
"The Cherokee Phoenix". Trotz dieser
"zivilisierten" Art blieben auch diese Stämme nicht
von der Vertreibung aus ihrem eigenen Land verschont, da der
weiße Mann wieder einmal Land brauchte. 1814 kam es zum Krieg
zwischen Stämmen der 5 zivilisierten Stämme und der
US-Regierung, der 1831 mit der Zwangsumsiedlung in das
Indianerterritorium endete. Die Cherokee wurden im Winter
1838/39 unter schlimmsten Bedingungen nach Oklahoma
deportiert. Von den etwa 18 000 Indianern überlebten nur ca.
4000. Später erhielt diese Zwangsumsiedlung den bezeichnenden
Namen "Zug der Tränen". Diese 5 Stämme
schlossen sich in Oklahoma im Indianerterritorium zu einer
Konföderation zusammen, die dann als die Fünf Zivilisierten
Stämme bekannt wurden. |
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G |
Begriff |
Erläuterung |
Geistertanz |
Geistertanz; Ghost Dance -bedeutenstes
Element der religiösen "Geistertanz-Bewegung"
der Plains- und Prärieindianer Ende des 19.
Jahrhunderts. Diese Zeremonie, die von dem Paiute-Prophet
Wovoka ins Leben gerufen wurde, sollte mit religiösen Mitteln
(z.B. das gemeinsame Tanzen zu speziellen Liedern und das
Tragen besonderer Kleidung wie "kugelsichere" Hemden
und Mokassins mit vollbestickter Sohle) die Rückkehr des
Büffels und die Vertreibung des Weißen ermöglichen. Die
US-Regierung sah in dieser Geistertanzbewegung eine Art des
indianischen Widerstandes und verbot ihn im Jahre 1890. Mit
dem Inkrafttreten des Gesetzes über die Freiheit
indianischer Religionen 1978 wurde den Indianern offiziell die
Durchführung dieses Geistertanzes wieder gestattet. |
Gaucho |
Äquivalent des Cowboys in Südamerika. Gaucho
bezeichnet einen berittenen Viehhirten in den Pampas, der
meistens indianischer Abstammung ist. |
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H |
Begriff |
Erläuterung |
Heiler |
Bezeichnung für medizinische Experten, die
sich sowohl mit der Diagnose als auch mit der Behandlung von
Krankheiten befassen, wobei es Spezialisierungen für Mensch
oder Tier und für bestimmte Krankheiten wie z.B. Schusswunden,
Knochenbrüche oder auch im Sinne der
"Geburtsmedizin" gibt. Sie sind Träger der
"Heilmedizin" und beziehen in ihre Arbeit
psychische, spirituelle, soziale und ökonomische Aspekte mit
ein. Der Ausdruck Medizinmann oder -frau ist sehr allgemein
und wird fälschlicherweise oft mit Schamanen, Priestern oder
Zauberer in Verbindung gebracht. Die Tätigkeit eines Heilers
oder Heilerin ist selten "hauptamtlich". |
Haartrachten |
Eigentlich nur bis zu einem gewissen Grad
vom Geschmack des Trägers bestimmt, unterlagen sie jedoch
weitgehend der Stammesspezifik oder zeremoniellen Funktionen
(siehe die Haarschnecken als Jungfrauenfrisur bei den Hopi).
Dabei gab es auch Modeerscheinungen, wobei Zöpfe in allen
Variationen eine besondere Rolle spielten. Männer trugen das
Haar meist auffälliger als Frauen, wobei wohl bei den Frauen
auch eher praktisch gehandelt wurde, wenn sie das Haar in
schlichten Zöpfen trugen, damit es z.B. nicht "ins Essen
hängt". |
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I |
Begriff |
Erläuterung |
Indianersommer |
Indian Summer ist die Bezeichnung für eine
Schönwetterperiode im Spätsommer und Herbst in den Plains
und Prärien. Es ist damals die Zeit der großen gemeinsamen
Jagden auf den Büffel gewesen, zu der sich die Indianer
in großen Familien und Stammesgemeinschaften trafen. Der
Indian Summer ist nicht nur für Nordamerika typisch, sondern
als Altweibersommer auch für Europa. |
Indio |
Ursprünglich die Bezeichnung der ersten
Weißen für die lateinamerikanischen Indianer. Bei uns nennt
man alle Ureinwohner Mittel- und Südamerikas so. Im Gegensatz
dazu verstehen die Spanier und Portugiesen unter diesem
Begriff auch die Indianer Nordamerikas. Die "Indios"
selbst betrachten dieses Wort als Schimpfwort. |
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J |
Begriff |
Erläuterung |
Jagdgründe |
Häufig verwendete Bezeichnung für
Stammesterritorien oder von einzelnen Stämmen für sich
beanspruchte Jagdgebiete, die oft heftig umkämpft waren. |
Jicarilla |
Stamm der östlichen Apachen, der im Gegensatz
zu den anderen Apachenstämmen nach ihrer Vertreibung aus den
Plains unter dem Einfluss der Puebloindianer sesshaft wurde.
Sie betieben wie die meisten sesshaften Bodenbau. An den
bekannten Freiheitskämpfen der Apachen beteiligten sie sich
kaum. Heute leben die ca. 1600 Jicarilla in einer Reservation
in New Mexico meist von Viehzucht. |
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K |
Begriff |
Erläuterung |
Keule |
Eine der frühesten Nahkampfwaffen. Die Keule
bestand allgemein aus einem Stock, dessen Schwerpunkt
oft mit Hilfe von Steinen oder später Eisen ans Ende
verlagert war. Die Wirkung der Keule konnte durch Zuspitzung
oder Verflachung der Schlagkante erhöht werden. Eine
verbreitete Art der Keule war die Steinkopfkeule, ein roher
oder bearbeiteter Stein, der an einem Schaft durch
Verschnürung befestigt war. Keulen waren bei allen
Indianern bekannt und wurden oft als Tomahawk bezeichnet. |
Kinnikinnik |
Eine Mischung aus Tabak und anderen
pflanzlichen Teilen wie z.B. Weidenrinde, der zum Rauchen in
den Pfeifen benutzt wurde. Der Ausdruck stammt aus der
Algonkinsprache und ist in der Abenteuer- und
Indianerliteratur wie so oft bei anderen Bezeichnungen dieser
Sprachfamilie der Name des Tabaks aller Indianerstämme, siehe
Squaw, Wigwam u.a. |
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L |
Begriff |
Erläuterung |
Llano |
Llano ist eine baumlose Hochgrassteppe in
Latainamerika, die in etwa mit der Prärie Nordamerika
vergleichbar ist. In Texas und New Mexico heißt ein Plateau
mit halbwüstenhaftem Charakter Llano Estacado. |
Lange Messer |
Einer der Namen, den einige Stämme der
Indianer Nordamerikas den weißen Soldaten gaben.
Wahrscheinlich stammt er von den Säbeln der englischen und
französischen Kolonialsoldaten, der sich bis in die 2.
Hälfte des 19. Jahrhunderts hielt, da auch die US-Kavallerie
Säbel trug. |
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M |
Begriff |
Erläuterung |
Musik |
Die traditionelle Musik der Indianer ist stark
religiös geprägt und meistens zweckgebunden (zeremonielle
Tänze, Riten). Dominierendes Element ist der Rhythmus, dem
die Melodie untergeordnet ist. Die Lieder sind überwiegend
einstimmig. Nur selten weisen indianische Gesänge einen
langen, festen Text auf, was nicht bedeutet, dass sie ohne
Inhalt sind. Indianische Musik ist untrennbar vom Alltag der
Ureinwohner Amerikas, drückt sie doch Lebensgefühle wie
Freude, Trauer, Ängste und vieles mehr aus. Es gab praktisch
für alle Bereiche des Lebens entsprechende Gesänge und
Tänze. Das bekannteste Musikinstrument der Indianer ist die
Trommel, da dem Rhythmus ja eine wichtige Rolle zukommt.
Zudem besitzen sie eine Reihe anderer Instrumente, die sie
sehr effektvoll einsetzen, wie z.B. Flöten aus
unterschiedlichen Materialen, Rasseln oder die weniger
bekannten Schwirr- und Schraphölzer und einfache
Streichinstrumente wie z.B. die Apachenfiedel. Moderne
indianische Musik tendiert zum Wechsel- bzw. Parallelgesang
und nutzt zum Teil verstärkt Elemente der Country und
Westernmusik sowie der Rockmusik. In den letzten Jahren ist
die sogenannte "Softindianermusik", die gern als
esoterisch oder spirituell "verkauft" wird, sehr
beliebt geworden. |
Mahican |
Eigentlich müsste hier Mohikaner stehen, denn
als solche werden die Mahicans in der deutschen Sprache und
auch in der Abenteuer- und Indianerliteratur bezeichnet
(Cooper, "Der Letzte Mohikaner"). Dieser
algonkinsprechende Stamm des Waldlandes lebte am oberen Hudson
River vom Fischfang und Maisanbau. Sie wohnten in rechteckigen
Häusern mit gewölbtem Dach und waren sesshaft. Die Mahicans
werden oft auch mit den Mohegan verwechselt, da diese
ebenfalls zu den algonkinsprechenden Waldlandindianern
gehörten und bis heute nicht ganz eindeutig ist, ob sie
ursprünglich zu den Mahicans zugeordnet waren und sich
später abspalteten oder gemeinsam mit den Pequot einen Stamm
bildeten. Dies sei erwähnt, da der Häuptling Uncas, dem
Cooper ein literarisches Denkmal setzte, zu den Mohegans
zählte. Die Mahicans beteiligten sich als Verbündete der
Delaware am Kampf zwischen den Franzosen und Engländern und
wurden dabei fast völlig vernichtet. |
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N |
Begriff |
Erläuterung |
Niagara |
Wahrscheinlich Niagagariga, die Bezeichnung
einer Siedlung von Angehörigen eines Stammes, der etwa 1650
von den Irokesen vollständig aufgerieben wurde. Einige Jahre
später wird diese Bezeichnung von weißen Besuchern für die
bekannten Wasserfälle gebraucht. Unterhalb der heute weltweit
als Touristenattraktion berühmten Fälle errichteten die
Franzosen mehrere Male Forts, die meistens Fort Niagara
hießen. |
Native Americans |
Die korrekte Bezeichnung der Ureinwohner
Amerikas, da der Name Indianer auf einen Irrtum Kolumbus
zurückzuführen ist und sie deshalb die Native American als
Nennung vorziehen. In ihrer eigenen Stammessprache bezeichnen
sie sich selbst oft als Menschen, wahre Menschen, Leute, das
Volk u.ä. Zu den Native American zählen auch die Inuit
(Eskimo) und Meti (kanadische Bezeichnung für ein Kind aus
einer Beziehung zwischen Franzosen und Indianern). |
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O |
Begriff |
Erläuterung |
Outlaw |
Bezeichnung für einen außerhalb der
Gesellschaft lebenden Gesetzesverletzer im Westen
Nordamerikas, der eigentlich nur in der Indianerliteratur
Kontakt mit den Indianern hatte. Auch schwer zähmbare,
verstörte Pferde bezeichnet man als Outlaw, wahrscheinlich
weil sie sich auch schlecht einordnen bzw. unterordnen lassen. |
Opfer |
Das Opfer ist Bestandteil vieler Religionen der
Welt und reicht von dargebrachten Speisen über
Tierschlachtungen bis hin zu Menschenopfern, vor allem bei den
staatenbildenden Völkern der Geschichte. Bei den
nordamerikanischen Indianern bezog sich das Opfer meist auf
kleinere Gegenstände wie Tabak oder Jagdreste oder kleine
Teile des Essens, welche z.B. ins Feuer geworfen wurden.
Allerdings könnte man die Selbstmarterung als Opfer
betrachten. Über die Art und Größe der Opfer waren eher
auch die Lebensumstände verantwortlich als die Religion,
wobei es da ja einen Zusammenhang gibt. Die meisten Indianer
konnten es sich nicht leisten, kostbare Opfer zu bringen. Nur
einige der reicheren sesshaften Völker der Indianer
kannten das Prinzip der Menschenopfer, so z.B. die Tlingit im
Nordwesten (hier tötete man Sklaven), die Natchez (hier
wurden viele Menschen, auch Kinder beim Tod eines Häuptlings
geopfert) oder das Morgensternopfer der Pawnee, bei dem ein
"erbeutetes" Mädchen dem Morgenstern geweiht wurde. |
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P |
Begriff |
Erläuterung |
Plains / Prärie |
Zwei Landschaftsformen im Norden Amerikas, die
etwa ein Gebiet von 4 Mill. km² von Teilen Kanadas bis
zum Golf von Mexico umfassen. Als Plains bezeichnet man das
höher gelegene halbtrockene ebene Vorland der Rocky Mountains
und das sich östlich anschließende Gebiet des langen Grases
als Prärie im eigentlichen Sinne. Beide Formen haben
baumlosen Steppencharakter, weshalb man in der
deutschsprachigen Indianerliteratur oft auch nur den
Begriff Prärie verwendet. Die Plains/Prärien waren einst die
"Weidegründe" riesiger Büffelherden, bevor der
Weiße sie fast völlig ausrottete. Da diese Landschaftsformen
sehr fruchtbar sind, werden sie heute überwiegend
landwirtschaftlich genutzt. |
Patchwork |
Zuerst von den Seminolen seit Jahrhundertbeginn
hergestellte Decken aus Stoffresten. Ursprünglich nur eine
Notlösung in Ermangelung der traditionellen Materialen,
erfreut sich die Patchwork-Handarbeit heute überall großer
Beliebtheit. |
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Q |
Begriff |
Erläuterung |
Quillwork |
Den Lesern von Indianerliteratur bekannte Art
des Verzierens von Gebrauchs- und Kleidungsstücken. Bei
dieser recht schwierigen aufwendigen Technik werden
abgeflachte und gefärbte Stachelschweinborsten zu
Applikationen durch Aufnähen, Flechten, Weben oder Umwickeln
verarbeitet. Durch den Handel mit den Weißen kamen die Perlen
nach Amerika und fanden schnell Verwendung beim Schmücken der
Kleider, Decken, Leggins, Mokassins, Taschen, Messerscheiden
u.a. Dingen des täglichen Lebens. Durch die einfacheren
Aufnähtechniken im Gegensatz zu den des Quillens
wurden die Muster und Farben breitgefächerter und
komplizierter. Heute besinnt man sich aber auch wieder
auf die Kunst des Quillens. |
Quanah Parker |
Sohn eines Comanchenhäuptlings namens Nocona
(Wanderer) und einer weißen Gefangenen namens Cynthia Ann
Parker. Er lebte von ca. 1845 bis 21.2.1911. Aufgrund seiner
kriegerischen Fähigkeiten wurde Quanah Häuptling seines
Volkes bis zur Niederlage 1874. Danach vertrieb man auch diese
Indianer nach Oklahoma. Parker riet dort seinen Leuten, sich
den Weißen anzupassen, ohne jedoch dabei die alten
Traditionen zu vergessen. Er selbst wurde ein erfolgreicher
Geschäftsmann, der persönlich Teddy Roosevelt kannte und
diesen Einfluss für die Begnadigung des Apachenhäuptling
Geronimo nutzte. |
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R |
Begriff |
Erläuterung |
Reservationen |
Ersteres ist eine fälschliche Bezeichnung für
indianische Reservationen in Nordamerika. Reservat bezeichnet
ein Tierschutzgebiet und nicht den meistens erzwungenen
Lebensraum für Menschen. Reservationen sind in den USA und
Kanada den Indianern vorbehaltene und von der Regierung
zugewiesene "Wohngebiete". Mit ihrer Errichtung war
die Absicht verbunden, die Indianer von ihrem Land vertreiben
zu können und damit besser unter Kontrolle zu haben. Die
Vorläufer der Reservationen waren die sogenannten
"Indianerterritorien", die ursprünglich nur für
Stämme aus dem Südosten gedacht waren. Die Indianer der USA
wurden vom Obersten Gericht 1831 per Schiedsspruch als
"einheimische abhängige Völker im Zustand der
Unmündigkeit" erklärt, die Vereinigten Staaten
ernannten sich damit quasi zum Vormund. Die
Reservationen, welche oft aus völlig unfruchtbarem ödem Land
bestanden, isolierten die Indianer von der übrigen
Gesellschaft, wiesen sie auf die Gnade der Regierung an. Das
heutige Leben der Indianer in den etwa 300 Reservationen in
den USA (unterstehen heute direkt dem Bureau of Indian Affairs)
ist überwiegend von Armut, Arbeitslosigkeit, Alkoholismus,
hoher Kindersterblichkeit und Analphabetentum charakterisiert. |
Rad |
Das Rad als solches wurde von den Indianern
Nordamerikas nicht genutzt. Auch nach Kennen desselbigen
verblieben sie bei ihrer Art des Transports. |
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S |
Begriff |
Erläuterung |
Squaw |
Ein Wort aus der Algonkinsprache, genauer
gesagt aus der Sprache der Narragansett und bedeutet einfach
Frau. Leider erfuhr die Bedeutung des Namens im Verlaufe des
19. Jahrhunderts eine negative Wandlung und wurde zum
Schimpfwort. Heute ist der Name Squaw eine Beleidigung, denn
darunter versteht man eine Prostituierte. In der
herkömmlichen Indianerliteratur ist die nordamerikanische
Indianerfrau oft ein untergeordnetes und unterdrücktes Wesen,
das "brav" hinter ihrem Mann herläuft oder
als Gegenteil dazu eine kriegerische, schöne, stolze
Prinzessin. In Wirklichkeit war das Leben, der soziale Rang
irgendwo in der Mitte angesiedelt, wenn es natürlich auch
beide Extreme gab, wie bei allen Völkern der Erde. Im
Vergleich zu einer weißen Durchschnittsfrau jener Zeit
ähnelte das Leben der "Squaw" weitgehend dem der
Pionier-Urgroßmutter. Sie zog die Kinder groß, sammelte
Nahrung, bereitete Mahlzeiten, errichtete Behausungen,
betreute (oder heilte auch) Kranke, kurzum, sie kümmerte sich
um den "Haushalt". Doch obgleich ihr Alltagsleben in
vielen Dingen ähnlich war, genoss dennoch die Indianerfrau
erheblich mehr Unabhängigkeit und Sicherheit als ihre weiße
Geschlechtsgenossin. |
Skalp |
Eine Trophäe der Indianer, meist bestehend aus
der abgezogenen Kopfhaut oder einem Teil davon, der
präpariert wurde. Aus magischen und religiösen Gründen war
er vor allem bei vielen nordamerikanischen Indianern begehrt.
Die Weissen dagegen skalpierten aus Lust und vor allem des
Geldes wegen. Auch die Verbreitung des Skalpierens über weite
Gebiete des nordamerikanischen Kontinents vollzog sich erst
nach Ankunft der Weißen. |
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T |
Begriff |
Erläuterung |
Travois |
Transportmittel der Indianer der Plains und
Prärien, z.T. auch benutzt von denen des Großen Beckens
und des Plateaus. Es handelt sich dabei um eine Stangen- oder
Tragschleife, die zuerst in kleinerer Ausführung von Hunden
und seit der Verbreitung des Pferdes von diesem gezogen wurde.
Das Travois ist eine Kombination von 2 A-förmig
zusammengebundenen Tipistangen, deren schwere Enden auf dem
Boden schleiften, und einer Zeltplane. Auf ein Travois konnte
meist die gesamte Habe einer Familie transportiert werden. Bei
den einzelnen Stämmen gab es gewisse Unterschiede
hinsichtlich der Länge der Stangen, der Befestigungsart
und des Materials der Ladefläche, aber die Funktionsweise war
bei allen gleich. Das Rad als Transportmittel haben die
Indianer Nordamerikas nicht genutzt. |
Tecumseh |
Bekanntester Häuptling (1768 - 5.10.1813) der
Shawnee, einem algonkinsprechenden sesshaften Stamm im
Ohio-Tal. Tecumseh erkannte mit als Erster, dass es zum
Widerstand gegen das Vordringen der Weißen eines großen
Bündnisses der Indianer untereinander bedurfte, und der viel
für dieses tat. 1795 organisierte er ein Lager mehrerer
Stämme in der Nähe des Zusammenflussses von Wabash und
Tippecanoe River, um den Vertrag von Greenville anzufechten.
Im Verlaufe dieser Handlungen kam es seitens seines Bruders
Tenskwatawa zu einem übereilten Angriff auf US-Truppen, der
seine Pläne vereitelte. Deshalb schloß er sich den Briten im
Krieg 1812 an, um weitere Verbündete gegen die Expansion der
Amerikaner zu haben. In diesem Krieg fiel er als
Brigadegeneral in einer Schlacht am Thames River. |
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U |
Begriff |
Erläuterung |
Umiak |
Ein Umiak ist ein offenes Fellboot, das von den
Inuitfrauen gerudert wurde und bis 8m lang und 1,50m breit
sein konnte. Es diente als Transport- und Reisefahrzeug. In
Alaska und im Norden Kanadas wurde es mit Paddeln fortbewegt.
Im Gegensatz zum gedeckten Jagdkanu der Männer, dem Kajak,
war es größer und offen, bestand aber aus dem gleichen
Material. |
Uaschitschun |
Auch Waschitschun genannt, ist die Bezeichnung
der Plains- und Prärieindianer für männliche Weiße. In der
Indianerliteratur wird dieses Wort fälschlicherweise oft mit
Bleichgesicht übersetzt, dabei bedeutet es einfach nur
"Geister", denn die Weißen in ihrer völligen
Fremdartigkeit erschienen den Indianern nicht geheuer. |
|
V |
Begriff |
Erläuterung |
Vier |
Die Zahl Vier galt bei den meisten
nordamerikanischen Stämmen als heilig. Sie resultiert aus dem
Kult der vier Elemente Erde, Feuer, Wasser und Wind, welche
meist alle personifiziert wurden; den vier Himmelsrichtungen,
die gemalt ein symbolisches Kreuz ergaben und oft mit den
Farben Schwarz (Norden), Gelb (Osten), Weiß (Süden) und Rot
(Westen) in Verbindung gebracht wurden. Am meisten wurde die
Vier bei den Plains- und Präriestämmen verehrt. |
Vaquero |
Ursprünglich indianische Rinderhirten in
spanischen Missionsstationen, bis dann später alle Reiter auf
den mexikanischen Großgrundbesitzen Vaquero genannt wurden.
Die Vaquero waren die Vorbilder der Cowboys in Nordamerika. |
|
W |
Begriff |
Erläuterung |
Wounded Knee |
Ort im US-Bundestaat South Dakota, der zweimal
in der Geschichte der Indianer von Bedeutung war. Von
religiöser Hoffnung durch den Geistertanz erfüllt, wurden
1890 dort 300 wehrlose Indianer - vom
Minneconjou-Sioux-Häuptling Si-Tanka "Big Foot"
(bekannt nicht so sehr wegen Taten, sondern wegen seines
diplomatischen Geschicks) geführt - überfallen und samt
ihrem Anführer wahllos niedergemetzelt. 1973 besetzten
Mitglieder der American Indian Movement unter Führung
von Russel Means und Dennis Banks Woundet Knee, um auf die
katastrophale Lage in der Pine Ridge Reservation aufmerksam zu
machen. |
Wapiti |
Rothirschart aus Nordamerika mit mehreren
Unterarten, der es auf 250-450kg Lebendgewicht brachte. Wegen
dieses hohen Fleischanteils und seiner fast völligen
Verwertbarkeit wurde er von den Indianern sehr geschätzt.
Außer als Nahrung diente er zur Herstellung von Kleidern,
Taschen u.a. die Knochen und das Geweih zur Herstellung von
Bögen u.v.m. Aus einer Wapitihaut erhielt man bis zu 12 Paar
Mokassins. Sehr beliebt und kostbar waren die Zähne des
Hirsches, die zum Schmücken von Frauenkleidern dienten und
als Symbol für langes Leben galten. Der Wert eines solchen
Kleides war sehr hoch und bedeutete für seine Trägerin
einiges an Prestige. |
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X |
Y |
Begriff |
Erläuterung |
Yuchi |
Ein fast völlig "verschwundener"
Indianerstamm, der in den Gebieten der Staaten Tennesse und
Georgia zu Hause war. Heute leben nur noch wenige Yuchi mit
Angehörigen der Cree in Oklahoma. |
Yei |
Eine wichtige Tanzfigur der
Yeibichai-Zeremonien der Navajo, die göttliche Wesen
darstellten. Der Yeibichai ist einer der wenigen öffentlichen
Tänze diese Volkes, der den Höhepunkt und Abschluss einer
bekannten Krankenheilungs- und Reinigungszeremonie bildet. Der
Name des Tanzes wird synonym für die gesamte Handlung
verwendet. |
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Z |
Begriff |
Erläuterung |
Zeichensprache |
Die Zeichensprache diente den Indianern
Nordamerikas, die Hunderte verschiedener Sprachen und Dialekte
gebrauchten, zur gegenseitigen Verständigung. Dabei bedienten
sie sich symbolischer vereinfachter Hand- und Fingerzeichen.
So wurde das Wort Tipi (Tee-Pee = Zelt) z.B. durch Kreuzen des
linken und rechten Zeigefingers ausgedrückt. Diese Gesten
ermöglichten es den Indianern vieler Sprachfamilien auch sehr
komplizierte Begebenheiten zu "berichten". Selbst
Verträge wurden bei Verständigungsproblemen auf diese Art
geschlossen. |
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